Ein ganz, ganz offener Brief an meinen lieben Horst

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Lieber Horst, verehrte Parteigenossen der CSU,

Flüchtlinge sind gerade für Sie ein undankbares Thema, wie Ihr Innenminster Herrmann am eigenen Leib feststellen musste.

Wie also sich dem gemeinen Flüchtling nähern ohne gleich mit der AfD, NPD oder den frigiden Spaziergängern aus Dresden verwechselt zu werden?

Dabei ist vor allem eines ganz, ganz wichtig: Die eigenen Versäumnisse der letzten Jahrzehnte dürfen nicht auf die CSU und den untertänigsten Bayern zurückfallen. Jegliche Reflexion muss also von vornherein ausgeschlossen werden.

Doch fangen wir langsam an. Da wäre zum Einen die sächsische CDU die man um Rat fragen könnte. Das Auffanglager für rechte Flüchtlinge aus der NPD hat Erfahrung im Umgang mit der Thematik. Allerdings hilft auch ein Blick nach Afrika. Gerade dort ist es uns durch eine kollektive Anstrengung im Vergessen gelungen, das koloniale Bestreben unserer Vorfahren durch das einfache Umbenennen gesellschaftsfähig zu halten. Heute geht es uns nicht um Lebensraum für uns, dagegen spricht allein schon unsere Geburtenrate, nein heute geht es uns um sichere Absatzmärkte. Schließlich will auch der Bauer in Bayern seine subventionierte Überproduktion loswerden. Wir Deutschen können zwar viel fressen aber auch wir haben unsere Grenzen.

Und so lag ich nachts wach und konnte keine Ruhe finden. Bis heute! Und glauben Sie mir lieber Horst, Sie werden damit die Herzen ihrer Untertanen, die schon Mann treffend beschrieb, in diesem Land neu und die nächste Wahl mit absoluter Mehrheit gewinnen.

Ihrem Marsch auf Berlin steht nichts mehr im Weg, nicht einmal die Maut, die gilt bekanntlich ja nur für Ausländer. Ich betone das Herz, weil alles andere eh meist nicht genutzt wird. Und das verdanken wir Ihrer kühnen Weitsicht im Aufbau von Kultur- und Bildungsabbau. Ihr letzter großer Sprung, ich bediene mich da mal bei Mao, war das sture Festhalten am Betreuungsgeld. Denn Sie haben recht. Wozu sollte man den Menschen die Bildung und Kultur entziehen und sie zu gehorsamen Untertanen erziehen, wenn man dann nicht bereit ist, ihnen zu erlauben ihre Kinder im Dunstkreis ihrer selbst zu erziehen. Jeder Deutsche weiß ja, das Sprichwort mit dem Kind und dem Dorf kommt aus Afrika und nicht aus Bayern.

Das spart auf lange Sicht jede Menge Steuergelder, mit denen Sie dann auch die neue Pacht von Wildbad Kreuth aus der eigenen Tasche bezahlen können. Ich sehe schon das Denkmal für Sie in München am Hofbräuhaus. Auf einer kleinen Tafel davor kann der staunende Tourist aus Sachsen dann lesen: „Hier steht der Retter der bayerischen Werte.“. Allerdings sollte man darauf verzichten, diese Werte näher auszuführen. Jedenfalls solange in den anderen Bundesländern noch geschichtsbewusste Nerds herumlaufen. Die könnten mit revolutionärem Eifer die nationalen Bestrebungen Bayerns gefährden. Ich muss Sie ja nicht daran erinnern, wer Ihnen nach dem 2. Weltkrieg die Gelder gab um den Umbau vom Agrar- zum Industriestaat zu finanzieren um als Bollwerk gegen den Kommunismus zu dienen. So etwas darf jedenfalls nicht mehr unter dem Teppich hervorgeholt werden. Sie sehen also, Ihr Image ist mir wichtig. Es liegt mir förmlich am Herzen. Sollten Sie also in sich das Verlangen spüren, zu Höherem bestimmt zu sein, so wie unser allseits geliebter Herr Stoiber, dann kommen Sie nicht herum, Angela mit ihrer eigenen Vergangenheit zu konfrontieren. Versuchen Sie es nur nicht so plump wie bei dem Gysi und der Linken. Sie wissen schon das mit der Mauer und der Stasi. Gerade in Zeiten der totalen NSA-Transparenz und dem antiasozialen Schutzwall würden Sie nur an Glaubwürdigkeit einbüßen.

Doch zurück zu Ihrem Problem mit den Flüchtlingen. Sie gelten ja am rechten Rheinufer als Visionär in diesen Dingen und vor allem in der Deutschen Frage. Slogans wie „Der Deutsche Euro nur für Deutsche“ oder „Asylrecht nur mit deutschem Pass“ sind ihrer Zeit allerdings noch voraus. Sie müssen hier wesentlich subtiler vorgehen und das rate ich Ihnen als Preuße.

Und ich bin ein stolzer Preuße. Denn meine Mutter war sich ihrer Verantwortung mir gegenüber bewusst und flüchtete vor dem wütenden Russen in das damals blühende Berlin. Also es war Frühling und die ersten Blumen schossen durch die Trümmer. Nicht zu verwechseln mit dem Hirngespinst, also den blühenden Landschaften eines Kanzler Kohls mit dem man dem Ossi die letzten Ersparnisse aus dem Kopfkissen lockte. Aber daran sehen Sie schon wie man das eigene Versäumnis zu seinen Gunsten wenden kann.

Heute sind die Sachsen nicht wütend auf die CDU. Nein, sie lassen ihre Wut über sich selbst an dem aus, was anders ist. Und das ist der Verdienst der sächsischen CDU, die frühzeitig erkannte, alles rechts von sich in sich selbst einzuverleiben. Nehmen Sie sich also dies auf ihrem Weg zum neuen deutschen Leader zu Herzen. Und so müssen Sie die endgültige Lösung – sehen Sie, wie ich um das Wort Endlösung gekonnt herumgelaufen bin – der Flüchtlingsfrage angehen, als Führer, äh Leader. Immerhin zuckt heute keiner mehr zusammen, wenn es in den Abendnachrichten heißt: „Lager“. Heute ist es chic Patriot zu sein. Und das ist die Zeitqualität, die Sie nutzen sollten. Legen Sie ihr Ohr auf die Schiene der Geschichte und hören Sie das Gras wachsen.

Wer will heute schon unseren Rentnern den Po abwischen? Wer die Straßen fegen? Medikamente testen? Und wer die Mülleimer nach Pfandflaschen durchwühlen? Sie und ich bestimmt nicht. Wir sind zu Höherem bestimmt.

Wie sagte schon Herr Hartz: Man muss fordern und fördern. Dies sollte auch für die Flüchtlinge in den bayerischen Lagern gelten. Also warum sie mit einem Asyl locken, wenn wir sie doch im Gegenzug für Essensgutscheine und einer Unterkunft für uns zur Arbeit motivieren können? Dem gemeinen Flüchtling, der sich unserer Entwicklungspolitik durch Bomben und Subventionsgütern in Afrika und dem Nahen Osten durch eine Flucht entziehen will, muss hier in Deutschland ein einmaliges Angebot gemacht. 20 Jahre Bleibepflicht und Beschäftigung dort, wo wir Deutschen dank schlechter oder fehlender Bezahlung nicht arbeiten wollen. Und wer dies überlebt, nein absolviert, bekommt das Recht bei uns zu bleiben. Und es geht hier nicht um die Staatsbürgerschaft. Nein, wählen darf nur der Deutsche. Steuern zahlen dagegen alle.

Man könnte dazu in den Lagern Plakate aufhängen, auf denen in 10 verschiedenen Sprachen steht: „Arbeit macht frei“, „We want YOU!“ oder „Yes you can“. „Ihr Fingerabdruck reicht und wir sorgen 20 Jahre mit einer trockenen Unterkunft und Essensgutscheinen für sie“. Im Kleingedruckten kann man noch erwähnen, dass alle Kinder, die in diesem Zeitraum gezeugt werden, automatisch die 20 Jahre Bleibepflicht erhalten.

Als Aufsichtspersonal kann man Rentner und Arbeitslose heranziehen, die vorher für einige Euros die Mülleimer selbst leerten um sich das eigene Überleben zu sichern. Damit gibt man ihnen Verantwortung und nationales Selbstbewusstsein zurück, also das Gefühl gebraucht zu werden.

Am Ende, lieber Horst, wird es Ihnen der Rentner und Arbeitslose mit barer Wählerstimme danken. Man kann natürlich zusätzlich vor den Wahllokalen Bier und Weißwurst kostenlos verteilen. Schließlich sind Sie ein sozialer Christ und zeigen damit ihre Nächstenliebe.

Und für das Problem, dass Flüchtlinge, die für uns auf deutschen Straßen arbeiten, nicht mit den Touristen verwechselt werden, die unser sauberes Vaterland besuchen kommen, gibt es eine einfache und kostengünstige Lösung: gut sichtbare Aufnäher auf jedem Kleidungsstück. Die kann man im Lager bei der Selektion durch einen Sachbearbeiter gleich mit aushändigen lassen.

Ich hoffe, ich konnte Sie mit diesen liebevollen und offenen Zeilen auf Ihrem Weg nach Berlin inspirieren. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und möge ihr Gott Bayern weiter so schützen wie ihr Bundesgrenzschutz.

Amen

PS: Wo steckt überhaupt Götz Widmann, wenn man ihn braucht?

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